Dokumentarfilm und Animation
Agnosis Kurzfilmpreis
Am 17.11.2016 wurde AGNOSIS in der HFF München mit dem mit 20.000€ dotierten Sonderpreis des Deutschen Kurzfilmpreises ausgezeichnet.
Die Jurybegründung:
„Ein Student in Odessa steigt am orthodoxen Weihnachtstag 2012 in die ihm vertrauten Katakomben eines ehemaligen Bergwerks hinab, um dort zu meditieren. Seitdem ist er spurlos verschwunden. Anita Müllers Film „Agnosis“ lässt unterschiedliche Personen zu Wort kommen und Vermutungen (mehr …)
Agnosis
Am orthodoxen Weihnachtstag 2012, dem 7. Januar, fährt ein Odessaer Student in die dortigen Katakomben, um in diesem verzweigten System ehemaliger Bergbauschächte zu meditieren. Er kennt seinen Weg und möchte auch diesmal allein im Schacht übernachten. Seitdem ist er spurlos verschwunden.
Gefördert von: Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
31 min, UA/DE 2015.
Le Carrousel
Ein klappriges Karussell im Park nimmt ein Kind mit auf einen Flug – durch Phantasielandschaften, bunte Berge bis zum Meer.
Dank an: DIAF (deutsches Institut für Animationsfilm) und den Internationalen Workshop für Animationsfilm, Krakau, PL.
2:30 min, DE 2013.
The Desert House
The Desert House setzt Filmaufnahmen aus einer Fernreise in die Innenräume einer geheimnisvollen, verlassenen Stadtvilla. Vom Abend bis zum Morgen entsteht eine traumartige Situation, in der Bilder von Fülle und Leere, Musik- und Gesprächsfetzen einander durchdringen. Die Videoinstallation spielt mit vermeintlicher Exotik und dem faszinierten, aber oberflächlichen Blick auf fremdartige Ornamente.
Dank an: Werkleitz und Florian Marquardt.
7:20 min, DE 2013.
Die chthonische Stadt
Mit der Gründung von Odessa begann man, unter der Stadt Gestein als Baumaterial abzubauen. Es entstand ein vielhundert Kilometer umfassendes Gewirr aus Gängen, in dem sich Stadtgeschichte und Lebensgeschichten konserviert haben. Wie ein Sammler gehe ich im Film mit den Erzählungen von Zeitzeugen, Speläologen und Abenteurern mit und reihe ihre Berichte zu einer unvollständigen subjektiven Chronik auf.
Dank an K.K. Pronin (ONU), Dr. A. Krasnozhon, Ruslan Smeshshuk, Dmitrij Dokunov, Evgenij Karteljan, Aleksandr Samorukov, Sergej Saltisjan, Prof. Shevshshuk (ONU), Evgenij Romanov, Evgenija Mishshenko, Igor‘ Grek, Aleksandr Chubar sowie dem DAAD.
19:17 min, UA/DE 2011.
Unter Menschenfressern
Unter Menschenfressern beschreibt die Reise in und durch ein unbekanntes Land. Eine kindhafte Stimme liest Original-Passagen aus einem der ältesten ethnografischen Reiseberichte, dem gleichnamigen Tagebuch des Missionars Jean de Léry. Diese bereiste 1556 als Missionar Brasilien. In seinenSchilderungen wechselt Bewunderung für den schlichten Lebensstil der Ureinwohner mit der kaltblütigen Beschreibung ihrer Versklavung und der Unterwerfung ihrer Welt durch die europäischen Kolonialherren.
Exemplarisch fließt dieser Text durch die tuschegmalte Traumlandschaft als bitterer Fluss, der mit der Faszinazion an der Fremde beginnt und ihre immer weitreichendere Zerstörung beschreibt.
DE 2010, 5:30min.
A Postcard from the Past
A Postcard From the Past zeigt eine verwirrende Episode in der Technik alter, handgemachter Stop-Motion-Trickfilme. In einer sozialistischen Postkartenfabrik kommen Karten abhanden und verlassen wie selbstständig die Fabrik. Jemand scheint sich von diesen Karten zu finanzieren. Die scheinbare Lappalie endet in einer Gefängniszelle. In einer Szenerie zwischen heimeliger Nostalgie und Bedrohlichkeit bleiben Personen und Zusammenhänge unsichtbar.
5:30min, CZ 2009